Am 11. Juli hat die zweite Sitzung der Gemeindevertretung im Jahr 2024 stattgefunden. Punkt 1 der Bekanntgaben des Bürgermeisters war die Ehrung unserer Fraktionsvorsitzenden Gabriele Braune. Thomas Keller erinnerte sehr unterhaltsam daran, dass 1994 große Unruhe in Ratekau herrschte, denn neben CDU und SPD zogen nun auch die GRÜNEN in die Gemeindevertretung ein. An der Spitze der Fraktion – damals wie heute – Gabriele Braune. Keller würdigte die Leistung für 30 Jahre Ehrenamt. „Du streitest hart in der Sache“, sagte er und bedankte sich herzlich für eine sehr gute Zusammenarbeit und dafür, dass die Gemeinde nicht zuletzt von Gabys hervorragendem Netzwerk profitiert habe, das bis in die Bundespolitik reicht. „Danke, dass du uns so manche Tür geöffnet hast“, so Bürgermeister Keller.
Bei der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung 1994 sei ein Punkt entschieden worden, erzählt Keller. Gaby Braune erinnert sich sofort: „Das Dorfmuseum!“
Tatsächlich waren es die GRÜNEN, die die alte Räucherkate in Luschendorf für erhaltenswert erachtet und den Anstoß zum Umzug des Hauses nach Ratekau gegeben haben.
Nach dem Ausflug in die Vergangenheit ging es zurück zur Tagespolitik. Eins der Themen war der Bebauungsplan Nr. 105 in Luschendorf in südlicher Verlängerung des Schmedekamps. Die Fraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN hat als einzige Fraktion gegen diesen Plan gestimmt. Zum einen halten wir es nicht für zeitgemäß, dass dort nur Einfamilienhäuser entstehen sollen. Zum anderen haben wir bemängelt, dass die Gemeinde die Zügel aus der Hand gegeben hat und nicht beeinflussen kann, wer die Grundstücke erwirbt. So ist es möglich, dass finanzkräftige Menschen sich den Traum von einem Zweit-Wohnsitz in Ostsee-Nähe erfüllen. Wenn wir das auch jedem noch so sehr gönnen, denken wir, es ist wichtiger, Wohnraum für Menschen zu schaffen, die in unserer Gemeinde leben und sich einbringen wollen. Noch lieber wäre uns ein innovatives Konzept gewesen, das auch Personen mit kleinerem Geldbeutel berücksichtigt. Und eines, das entweder weniger Fläche versiegelt oder wenigstens auf der Fläche möglichst viel Wohnraum schafft.
Eine Stellungnahme der Öffentlichkeit, die im Rahmen der Auslegung des B-Planes abgegeben wurde, spricht uns aus der Seele: „Der B-Plan ist für die heutige moderne Zeit etwas angestaubt und langweilig.“
Foto: I. Manthe
Text: I. Ottinger